Digital & maßgeschneidert: Wie smarte Technologien individuelle Ansprüche und Unterstützungsbedarfe bedienen  

Worum geht es?

Smarte Geräte und Wearables mit jeder Menge Angeboten an Apps, Gesten- und Sprachsteuerung sind bereits fester Teil unseres Alltags. Primär werden sie noch als Lifestyle-Elemente genutzt , um unserem Wunsch nach Individualität Ausdruck zu verleihen, zunehmend auch im Zusammenspiel mit Augmented-/ Virtual Reality, 3D-Druck, Kameradrohnen oder Haustechnik. Doch ihr Potenzial, individuelle Prioritäten und Anforderungen zu bedienen, bietet auch Menschen mit Behinderungen, gesundheitlichen oder altersbedingten Einschränkungen neue Chancen: Unterstützende Technologien im Alltag, barrierefreie Zugänge zu Informationen aber auch digitale Assistenz für einen inklusiven Arbeitsmarkt sind als Beispiele dafür zu nennen, wie diese Anspruchsgruppen von der technologischen Vielfalt und individuellen Angeboten profitieren können.

Wer stellt sich vor?

ARBAY: Augmented-Reality basierte interaktive Beratungs-, kooperative Konfigurations- und Verkaufsplattform für hochvariante und individualisierbare Güter
Viele Kunden sehen sich beim Kauf neuer Möbel häufig mit der Unsicherheit konfrontiert, ob ein individuell zusammengestelltes Möbelstück im eigenen Zuhause tatsächlich so wirkt, wie erdacht. Klassischerweise wird für diese Fragestellung meist ein Berater herangezogen. Da aber auch diese Herangehensweise noch nicht zulässt, ein Möbelstück vor dem Kauf auf die Wirkung im Kundenraum zu untersuchen, und auch die Berater mit vagen Kundenbeschreibungen und -Bildern auskommen müssen, hat Projekt ARBAY eine Plattform entwickelt, um Unsicherheiten bei den Kunden zu reduzieren. Kunden können sich Zuhause aus der Ferne beraten lassen und ausgesuchte Möbelstücke über AR am gewünschten Stellplatz als Vorschau betrachten. Auch für den Fall, dass kein Berater verfügbar sein sollte, kann ein Chatbot für eine erste Vorauswahl unterstützen.

Make Your own Wearables
Das Forschungsprojekt MYOW hat das Ziel, Designer, Maker, Dienstleister und Hersteller in einem digital angereicherten Service-Space zusammenzubringen. Der neu zu entwickelnde Service Space stellt einzelne Dienstleistungen zur Verfügung, die den Prozess vom Entwurf bis zur Erstellung von Wearables unterstützen. Diese Services, die z.B. zur Kombination und Vernetzung von Sensoren, Geräten und Textilien dienen, können flexibel zu Serviceketten zusammengeführt werden. Ein Matchmaking-System soll den Nutzern helfen, für ihre Anforderungen eine passende Auswahl und Kombination von Sensoren, Aktoren, Geräten und Textilien zusammenzustellen. Im Vorhaben erarbeitete Geschäftsmodelle regeln dabei nicht nur die Koproduktionen, sie unterstützen auch die Erweiterung der Dienstleistungspalette der Anbieter und ermöglichen so die Entstehung neuer Produkte sowie den Sprung vom privaten „DIY-Making“ zur Firmengründung.

„3D-Druck – Technologie der Industrie 4.0 – als Mittel der Inklusion für Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt“
Den in Deutschland lebenden Menschen mit Behinderungen fehlt bislang der Zugang zu Elementen der Industrie 4.0 sowie zu innovativen Wertschöpfungstechnologien wie dem 3D-Druck. Hierdurch erfahren sie zusätzliche Benachteiligung in Hinblick auf kreative Arbeit, Jobchancen und Teilhabe an der Gesellschaft. proDruck beschäftigt sich mit der Beseitigung solcher Barrieren und leitet einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Die Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen am täglichen Leben soll erleichtert werden, es soll Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Dabei sollen die Entwicklung und der Druck von individuellen Alltags- und Montagehilfen im Fokus stehen und im besten Fall als Vorbild für eine Inklusion in die erste Arbeitswelt dienen. Über eine eCommerce-Plattform werden die Produkte vertreiben und die Kommunikation zwischen Experten und Betroffen fokussiert.

„SmartHAPSSS – Harmonisierung der Entwicklung von komplexen Produkt-Smart-Service-Systemen bei KMU“
Ziel des Forschungsprojekts SmartHaPSSS ist die Entwicklung einer Vorgehensweise zur Harmonisierung der für Produkt-Smart-Service-Lösungen durchzuführenden Einzelaktivitäten. Die Entwicklung physischer Produkte, informationstechnischer Strukturen wie auch der Inhalte der Dienstleistungen und Geschäftsmodelle soll aufeinander abgestimmt und schon früh im Prozess aneinander orientiert werden, ohne Charakter und Eigendynamik der Aktivitäten wesentlich zu beschränken. Zudem sollen die Entwicklungsprozesse unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten für Produkte und Services betrachtet werden. Dazu werden im Projekt geeignete Harmonisierungspunkte in den Innovationsprozessen identifiziert und ein digitaler Simulationsansatz entwickelt. Die auf diese Weise methodisch gestützte digitale Entwicklung und Visualisierung von komplexen Leistungssystemen schafft neue Möglichkeiten und Entscheidungsgrundlagen zur nachhaltigen Geschäftsmodellentwicklung.

Athene 4.0 – Bedarfsgerechte Digitalisierung im Handwerk
Die Digitalisierung ist auch im Handwerk allgegenwärtig, aber häufig von den Kleinbetrieben nicht neben dem Kerngeschäft zu bewältigen. Um neuen Belastungen für die Beschäftigten entgegenzuwirken, entstand im Verbundprojekt Athene 4.0 eine passgenaue, beschäftigtengerechte Lösung. Der grundlegende Zweck ist die Vereinfachung der Arbeitsabläufe für alle Beteiligten und eine reibungslose Kooperation entlang der Wertschöpfungskette. Die in Kooperation von Handwerksbetrieben, Wissenschaft und IT entwickelte Software ist besonders auf die Bedarfe kleiner Betriebe zugeschnitten, die eine einfache Lösung suchen. Von der Kundenanfrage über die Auftragsdurchführung bis hin zur Erstellung und Ablage von Unterlagen kann mit der im Verbundprojekt entwickelten Lösung die gesamte Prozesskette unkompliziert digitalisiert werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die lernförderliche, intuitive Gestaltung der Anwendung gelegt.

 

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